Das Wort vom Kreuz bringt uns die Rettung

«Es sei aber fern von mir, mich zu rüh­men, ausgenom­men allein des Kreuzes unseres Her­rn Jesus Chris­tus.» (Gal. 6,14)

Ich nahm mir vor, nichts anderes unter euch zu wis­sen als allein Jesus Chris­tus, und ihn als den Gekreuzigten” (1.Kor. 2,2)

Was hat Jesus Chris­tus am Kreuz für uns erre­icht? Hat er lediglich die Verge­bung für alle Sün­den der Welt erwor­ben? Müssen wir uns trotz sei­ner Kreuzi­gung lebenslang erfol­g­los mit Sün­den herum­schlagen? Gottes Wort sagt etwas anderes: „In ihm (d.h. in Chris­tus) haben wir die Erlö­sung, näm­lich die Befreiung von den Sün­den…” (Kol. 1,14 – kor­rekt über­set­zt). Es gibt ein befre­ites, sieg­reiches, glück­lich­es Chris­ten­leben! Hal­lelu­ja! Wir müssen nur genau hin­schauen, um im Wort Gottes das Geheim­nis zu ent­deck­en. Und die Geschichte begin­nt für jeden von uns erst ein­mal mit – Ernüchterung. Denn wir müssen erken­nen, dass wir Jesus Chris­tus viel nötiger brauchen, als wir dachten.

Die Schrift lässt keinen Zweifel daran, dass wir aus eigen­er Kraft niemals vor Gott gerecht sein kön­nen. Wir sind gefal­l­ene Men­schen und schaf­fen es nicht mehr, so zu leben, wie wir soll­ten. Aber Gott wird auch Seinen Stan­dard niemals absenken! – Schauen wir nur ein­mal in die Ver­fas­sung Seines Reich­es, die soge­nan­nte Berg­predigt: „Darum sollt ihr vol­lkom­men sein, wie euer Vater im Him­mel vol­lkom­men ist” (Mt. 5,48). – „Liebt eure Feinde” (5,44). Wer außer Jesus kann allein schon diese bei­den Forderun­gen erfüllen? Nie­mand! Oder messen wir unser per­sön­lich­es Leben an der fol­gen­den lap­i­daren Fest­stel­lung im 1. Johan­nes­brief: „Wie er [Jesus] ist, so sind auch wir in dieser Welt” (1.Jh. 4,17). – Ein ern­sthaft um Heili­gung bemühter Christ, der solche Schrift­worte an sein Herz her­an­lässt, wird an sich selb­st verzweifeln. Er wird zu dem Schluss kom­men: Es ist mir total unmöglich, Gottes Forderung zu erfüllen!

Doch genau darum geht es ja. Zu dieser Ein­sicht muss unser Vater im Him­mel uns brin­gen! Denn erst wenn der Bankrott auf dem Tisch liegt, wenn ich eingeste­hen muss, dass ich es niemals schaf­fen kön­nte, befinde ich mich in der inneren Ver­fas­sung, die nötig ist, damit die Gnade ihr ganzes Werk in mir tun und mich ret­ten kann.

Jed­er Christ hat wohl zumin­d­est ein­mal gehört, dass Jesus in diese Welt gekom­men ist, um uns zu wahrhaft Heili­gen und wahrhaft Gerecht­en zu machen. Doch wie viele Geschwis­ter in den Gemein­den lei­den unter der Tat­sache, dass ihre tägliche Erfahrung dem wider­spricht! Sie wis­sen genau, dass sie nicht die Men­schen sind, die sie sein soll­ten, sehen jedoch keine Lösung für dieses Problem.

Das Neue Tes­ta­ment zeigt uns einen sehr ein­fachen Weg, um vor Gott wirk­lich gerecht, wirk­lich „ok” zu sein: „Bleibt in mir!” sagt Jesus (Joh. 15,4). Dies ist der wahre Weg, der einzige Weg. Nur in Chris­tus kön­nen wir gerecht sein. Sind wir in Ihm (anders gesagt: im Geist), dann erleben wir tat­säch­lich, dass Er selb­st unsere Gerechtigkeit ist: „Also gibt es nun keine Ver­damm­nis für die, die in Chris­tus Jesus sind. Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Chris­tus Jesus hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes” (Röm. 8,1–2). Wer in Chris­tus bleibt, der erlebt, dass er wie von selb­st, ohne eigene Anstren­gung, so ist wie Er! Weil das Gesetz Seines Aufer­ste­hungslebens in ihm wirkt! (Hin­weis: Eine unschätzbare Hil­fe dafür, das Leben im Geist zu erfassen, sind – neben vie­len anderen Bibel­stellen – die Kapi­tel 7 und 8 im Römerbrief.)

Damit das Leben im Geist unsere Erfahrung wird, brauchen wir Glauben an das umfassende Erlö­sungswerk unseres Her­rn. Und wir brauchen ein volles Ja zu der wun­der­baren Tat­sache, dass unser Fleisch, unser alter Ego-Men­sch, bere­its mit Ihm gekreuzigt wor­den ist: „Die aber, die Chris­tus Jesus ange­hören, haben ihr Fleisch gekreuzigt samt den Lei­den­schaften und Begier­den” (Gal. 5,24). Löst dieser Vers in uns Freude und Dankbarkeit aus, weil wir wis­sen und darauf beste­hen, dass wir unsere Mitkreuzi­gung mit Chris­tus in ein­er Grund­satzentschei­dung für uns angenom­men haben? „Ich bin mit Ihm gestor­ben und begraben. Mein natür­lich­es altes Ich ist tot! Hal­lelu­ja, die Sün­den­fab­rik ist zer­stört!” Der Glaubens­schritt, den alten Men­schen ans Kreuz zu brin­gen, gehört zu jed­er echt­en, voll­ständi­gen Bekehrung samt Taufe und zur gesun­den Wiederge­burt. Allerd­ings scheint es so, als würde dieser Schritt häu­fig wegen fehlen­der dies­bezüglich­er Lehre unterlassen.

Man kann gar nicht genug beto­nen, dass es für die Kinder Gottes darauf ankommt, in Chris­tus zu sein und zu bleiben. Denn nur in Chris­tus erfährt man die Erlö­sung, für die der Herr gestor­ben und aufer­standen ist: „In ihm haben wir die Erlö­sung durch sein Blut, die Befreiung von den Sün­den…” (Eph. 1,7). Nur in Ihm sind wir wirk­lich dort, wo wir hinge­hören: im Reich der Him­mel, im Reich des Sohnes der Liebe, im Reich Gottes (Mt. 5,3; Kol. 1,13; Röm. 14,17). Allein schon der 1. Johan­nes­brief spricht sieben­mal von unserem Bleiben in Christus!

Die Frage ist: Wie ste­ht es bei uns im realen Leben? – Die meis­ten unter uns müssen wohl ehrlicher­weise eingeste­hen, dass wir allzu oft nicht in Ihm, nicht im Geist waren. Vielfach haben wir im „guten Fleisch” agiert, in unserem „braven”, schein­bar harm­losen, unauf­fäl­li­gen, „lieben und net­ten” alten Men­schen, der ständig bemüht war, sich nichts zuschulden kom­men zu lassen, aber den bib­lis­chen Stan­dard der Gottes- und Men­schen­liebe doch niemals erfüllen kon­nte. Dann haben wir das „Ich bin mit Chris­tus gekreuzigt” (Gal. 2,19c) noch gar nicht erfasst oder aus dem Blick ver­loren. Dann haben wir an der wun­der­baren Erlö­sung, für die unser Herr gestor­ben ist, vorbei­gelebt und waren fol­glich vor Gott (trotz unseres guten Wil­lens) Ungerechte.

Wer ange­fan­gen hat an Jesus zu glauben, sollte möglichst bald zum radikalen Bruch mit seinem alten Men­schen geführt wer­den. Dies ist nicht nur eine Entschei­dung im Ver­stand, son­dern ein exis­ten­tielles Erleben, das aus tief­greifend­er, erschüt­tern­der Sün­den­erken­nt­nis kommt. Um diese Sün­den­erken­nt­nis und Offen­barung kön­nen wir Gott bitten.

Beispiele für einen solchen Bruch mit dem „alten Adam” sind die Erfahrung des Petrus nach dem Ver­leug­nen des Her­rn und die Umkehr des Paulus bei Damaskus.

Lassen wir die Worte über unseren alten Men­schen wirk­lich an uns her­an? Wir müssen uns nie vor der Wahrheit fürcht­en. Jesus fordert uns in seinem Wort her­aus, aber er zeigt uns auch stets gerne seine Lösung und ist sel­ber unser guter, vol­lkommen­er Weg.

Gott schenke es diesem Land, dass der Schlüs­sel zum Leben im Geist, das heißt: das voll­kommene Werk unseres Her­rn auf Gol­gatha samt unser­er Iden­ti­fika­tion mit Ihm, mit Seinem Tod und Sein­er Aufer­ste­hung, wieder zum zen­tralen The­ma in den Gemein­den wird.

Geht durch die enge Pforte ein. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist bre­it, der ins Verder­ben führt, und viele sind es, die da hineinge­hen. Aber eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind es, die ihn find­en.” (Mt. 7,13–14)

Er sprach aber zu allen: Will jemand mir nach­fol­gen, so ver­leugne er sich selb­st und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir. Denn wer seine Seele ret­ten will, der wird sie ver­lieren; wer aber seine Seele ver­liert um meinetwillen, der wird sie ret­ten. Denn was nützt es dem Men­schen, wenn er die ganze Welt gewin­nt, aber sich selb­st ver­liert oder schädigt?” (Lk. 9,23–25)

Wer nicht sein Kreuz trägt und hin­ter mir herkommt, der kann nicht mein Jünger sein.” (Lk. 14,27)

Denn wer gestor­ben ist, der ist gerecht gemacht von der Sünde.” (Röm. 6,7)

Glaub­würdig ist das Wort: Sind wir mit gestor­ben, so wer­den wir auch mit leben.” (2.Tim. 2,11)

Dies aber sage ich, Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht erben kön­nen.” (1.Kor. 15.50)

Denn wie ich euch oft gesagt habe, so sage ich es nun auch unter Trä­nen: Viele leben als Feinde des Kreuzes Christi; ihr Ende ist das Verder­ben, ihr Gott ist der Bauch, sie rüh­men sich ihrer Schande, sie sin­nen auf das Irdis­che.” (Phil. 3,18–19)

Jesus, mein Herr, danke für Dein Ster­ben am Kreuz von Gol­gatha! Danke für die voll­kommene Erlö­sung, die du für uns erwor­ben hast! Du hast gesagt: „Es ist vollbracht!”

Das will ich dir von Herzen glauben.


Wie komme ich hinein in den Geist – wie komme ich zurück zu Jesus?

● Gle­ich am Mor­gen genü­gend Zeit für meinen Her­rn abson­dern. Er will und soll in allem der Erste sein. (Kol. 1,18)

● Ihm das Herz zuwen­den. Als Kind Gottes kann ich meinem eige­nen Herzen Anweisun­gen geben. Ich kann es „dem Her­rn zuneigen” (Jos. 24,23), kann es auf IHN richt­en (1.Sam. 7,3) und kann es darauf aus­richt­en, Gott zu suchen (2.Chr. 12,14 und 30,19).
Auch mein Geist sucht Gott spon­tan gle­ich am Mor­gen, wenn er nicht durch Götzen und Unglauben daran gehin­dert wird (siehe Jes. 26,9).

● Vor Augen haben und dafür danken, dass ich mit Gott ver­söh­nt wor­den bin, mit ihm Frieden habe und zu ihm kom­men darf, weil Jesus für mich gestor­ben ist (Kol. 1,20; Eph. 2,16–18 uvm.).

● Das Wort Gottes zur Hand nehmen und den Vater bit­ten, dass Er zu seinem Kind spricht
(1.Sam. 3,10; Jh. 8,31f; Jh. 6,63).  Bibelle­se­plan ver­wen­den?  Die Losungen?

● Ihm danken, Ihn loben und anbeten. (Sehr anre­gend dafür sind die Psalmen.)

Beten, das Herz vor dem Her­rn auss­chüt­ten

Den Namen des Her­rn Jesus anrufen
(Joel 3,5; Röm. 10,12; Psalm 50,15; 81,8; 107,6–32; 120,1 uvm.).

● Auf Gott har­ren, d.h. in Demut und aus­dauernd auf ihn warten.
(Ps. 25,3+5; 31,25; 33,20; 37,9+34; 40,2; 42,6; 43,5; Jes. 40,31; Klgl. 3,25)

● Wenn ich kein Leben emp­fange und Gott schweigt, das eigene Herz prüfen, ob es
a) Ihm gegenüber nicht ganz ehrlich ist, ob es stolz ist, ob noch
b) unbere­inigte Sünde da ist, ob ich Ihm nicht gehor­sam war oder ob
c) ich jeman­dem nicht (voll­ständig) vergeben oder durch Richten/Verachten die Gnade ver­lassen habe.

Evtl. muss ich auch erst ein­mal vor Ihm entspan­nen, weil meine Seele die Leben­sum­stände nicht verkraftet hat.

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