Der Aufstand
Die Menschheit gleicht der Belegschaft einer großen Firma, die eines Tages aufgetreten ist mit der Behauptung: „Der Chef ist tot! Es gibt keinen Chef! Diese Firma ist ganz von selbst aus nichts entstanden, und sie gehört uns! Keiner hat uns hier etwas zu sagen. Wir können tun und lassen, was uns passt.“
Und das alles, während der Chef oben in seinem Büro saß!
Er, der Eigentümer, ist gut. Er hat sein Unternehmen (diese Welt) mit viel Liebe und Umsicht aufgebaut. Aber es gibt einen Todfeind. Dieser hat die Leute belogen und zur Meuterei angestiftet. Er hat ihnen vorgegaukelt, dass sie ganz oben und unabhängig sind und dass jeder einfach sein eigener Herr sein kann. Nur wenige Personen hatten bei dem Aufstand das Bewusstsein, dass hier ein zum Himmel schreiendes Unrecht geschah. Deshalb haben sich auch nur wenige ausgeklinkt. Aber die Minderheit, die das tat, wurde natürlich von den übrigen gehasst und gemobbt.
Als der Chef verschiedene Freunde zu den Rebellen schickte, um ihnen ins Gewissen zu reden und eine große Amnestie anzubieten, hatten sie nur Hohn und Spott für diese Botschafter. Schließlich schickte er sogar seinen eigenen Sohn. Aber der größte Teil der Belegschaft blieb beim blutigen Aufstand.
Jetzt machen die Leute in dem Betrieb alles so, wie es ihnen gerade einfällt – das meiste anders als ursprünglich angeordnet. Und das Ergebnis ist, dass sie die Firma ruinieren. Damit vernichten sie ihre eigene Lebensgrundlage und die ihrer Kinder. Doch scheint das viele kaum zu berühren.
Was soll man tun, wenn man erkennt, dass die Firma einem anderen gehört und in Wirklichkeit geraubt worden ist? wenn man begreift, dass man mitten in einer ungeheuerlichen Revolte steckt?
Für jeden, der aussteigen will, hier ein Vorschlag:
Geh die Treppe hoch zum Büro. Der Chef sitzt dort, und die Tür ist nur angelehnt. Denn er wartet bis heute geduldig auf alle, die sich der Wahrheit stellen und mit ihm ins Reine kommen wollen. Sag ihm, dass du bis jetzt nicht begriffen hattest, was da unten abging. (Oder: dass du es wusstest, aber vor der Meute und auch vor ihm, dem Chef, Angst hattest. Oder wie es sonst bei dir war.) Du wirst sehen, dass dieser Chef dich liebt, dich versteht und die besten Absichten für dich hat. Er schickt dich nicht weg, sondern wird ein Fest mit dir feiern, ein Fest der Versöhnung.
Aber alle, die Rebellen bleiben, fliegen raus. Das ist doch klar.